Die Zündanlage der XT 550

Aufbau

Die XT550 arbeitet mit einer Kennfeldzündung auf CDI-Basis. Die Zündanlage besteht aus folgenden Komponenten:
  • Ladespule (im Lichtmaschinendeckel)
  • PickUps (im Lichtmaschinendeckel)
  • CDI (unter der Sitzbank)
  • Zündspule (rechts am Rahmen unter dem Tank)
  • Zündkerze (im Zylinderkopf)
 
Im Folgenden möchte ich die Funktion der einzelnen Baugruppen und deren Zusammenspiel näher erläutern:
 

Funktionsbeschreibung

Im Lichtmaschinendeckel befinden sich zwei Aufnehmer (PickUps), die durch zwei am Schwungrad befestigte Magneten angeregt werden. Jedes Mal, wenn ein Magnet einen der PickUps passiert, gibt dieser einen positiven Impuls, gefolgt von einem negativen, wenn der Magnet den Aufnehmer verlässt.
 
Der erste Aufnehmer liefert bei 36° vor OT einen Impuls auf dem weiß/roten Kabel.  
Wenige Millisekunden später liefert der zweite Aufnehmer einen Impuls bei 12° vor OT auf dem weiß/grünen Kabel. Am grünen Kabel sind die jeweils anderen Enden der PickUp-Spulen zusammengeführt. 
 
Die Spannung des PickUp-Signals ist proportional zur Motordrehzahl von ± 2V beim Kicken, ± 10V bei niedriger Drehzahl bis hin zu ± 20V bei hoher Drehzahl.
 
Steckt man die Pickups ab und misst die Spannung (AC) über die jeweilige Spule, beträgt die Spannung ± 2Volts.
 

Beim Ankicken des Motors, werden die Impulse des 1. PickUps (36°) blockiert. Die Impulse des 2. PickUps (12°) werden von der CDI ausgewertet. Dazu werden im Leerlauf und bei niedrigen Drehzahlen durch die CDI die Impulse aus dem 1. PickUp bei 36 ° so verzögert, dass sie keine Zeit haben, den Thyristor zu zünden. Der Zündimpuls für die Zündkerze wird alleine vom 12° PickUp gesteuert.

 
Ab dem mittleren Drehzahlbereich wird die Spannung des 12° PickUps dann so groß, dass ein R/C-Glied aufgeladen werden kann. Je höher die am PickUp anliegende Spannung, um so schneller wird das R/C-Glied aufgeladen. Ein Monoflop innerhalb der CDI steuert zeitverzögert den Thyristor an. So wird das Signal, dass der 36° PickUp liefert, drehzahlabhängig verzögert. Je höher die Drehzahl, um so weniger Verzögerung – umso früher vor OT zündet die Kerze. 
Eine Besonderheit hat die CDI der XT550 noch: Bei sehr hohen Drehzahlen wird über das PickUp so viel Spannung erzeugt, dass der Zündimpuls zweimal ausgelöst wird. Einmal direkt bei 36° dann nochmals bei 12°. Das spielt in der Praxis jedoch m. E. keine Rolle und ist eher auf die analoge Elektronik innerhalb der CDI zurückzuführen.
 
Die Ladespule befindet sich ebenfalls im Lichtmaschinendeckel. Sie liefert drehzahlabhängig eine Spannung von bis zu 400 Volt (rotes und braunes Kabel). Über zwei Transistoren wird die Spannung gleichgerichtet und einem Kondensator zugeführt, der damit aufgeladen wird.
Über den oben beschriebenen Thyristor und die dazugehörende Elektronik wird dieser Kondensator dann schlagartig entladen. Dieser Entladeimpuls wird an die Zündspule weitergereicht (oranges Kabel), die die Spannung hochtransformiert und somit einen Spannungsimpuls von ca. 15.000 Volt liefert, der wiederum bei der Zündkerze den Funken auslöst.